Falten. Dieses Wort löst bei vielen von uns erstmal ein leichtes Unbehagen aus. Dabei sind sie nichts anderes als Zeugen unseres Lebens – jeder Lachanfall, jeder nachdenkliche Stirnrunzler, jede Stunde in der Sonne hat sie mitgeprägt. Falten sind natürlich, individuell und gehören zu uns wie unsere Augenfarbe.
Aber es hilft, sie zu verstehen! Denn nicht alle Falten sind gleich. Wenn man weiß, welche Art von Falte man vor sich hat, kann man viel gezielter (und gelassener!) damit umgehen. Let’s break it down!
Dynamische Falten (Mimikfalten) – Die Falten des Lebens
Das sind die Falten, die durch unsere Mimik entstehen. Immer wenn wir lachen, die Stirn runzeln, die Augen zusammenkneifen oder die Lippen spitzen, kontrahieren sich unter der Haut kleine Muskeln. Über die Jahre hinweg hinterlässt diese Bewegung Spuren.
Wo treten sie auf?
- Zwischen den Augenbrauen (Zornesfalten oder „Glabellafalten“): Entstehen durch konzentriertes Schauen, Sorgen oder Stirnrunzeln.
- Auf der Stirn (Stirnfalten): Die typischen horizontalen Linien, die entstehen, wenn wir die Augenbrauen hochziehen.
- Seitlich der Augen (Krähenfüße oder „Lachfältchen“): Die wohl sympathischsten Falten! Sie zeugen von Lachen und Freude.
Das Besondere: Dynamische Falten sind anfangs nur sichtbar, wenn wir die Muskeln anspannen, und verschwinden wieder, wenn wir entspannen. Mit der Zeit jedoch können sie sich „einbrennen“ und auch in Ruhe sichtbar werden.
Statische Falten – Die Falten der Schwerkraft und des Volumenverlusts
Diese Falten sind permanent sichtbar, egal ob wir unser Gesicht bewegen oder nicht. Sie entstehen vor allem durch zwei Prozesse:
- Der natürliche Alterungsprozess: Die Produktion von Kollagen und Elastin (die „Gerüstproteine“ unserer Haut) lässt nach. Die Haut wird dünner und verliert an Spannkraft.
- Die Schwerkraft: Sie zieht das Gewebe unseres Gesichts langsam nach unten.
Wo treten sie auf?
- Nasolabialfalte: Die Falte, die von den Nasenflügeln zu den Mundwinkeln verläuft. Sie wird mit den Jahren oft tiefer.
- Marionettenfalten: Die Linien, die von den Mundwinkeln abwärts zum Kinn verlaufen. Sie können einen traurigen Gesichtsausdruck betonen.
- Feine Linien um die Lippen (Lippenfältchen oder „Barcode-Lines“): Oft verursacht durch den Volumenverlust der Lippen selbst und durch jahrelanges Rauchen oder Trinken mit einem Strohhalm.
Aktinische Falten – Die Falten der Sonne
Der Name kommt vom griechischen „Aktis“ (Sonnenstrahl). Diese Falten sind fast ausschließlich auf UV-Schäden zurückzuführen. Sie sind ein Zeichen von photoaging – der vorzeitigen Hautalterung durch Sonneneinstrahlung.
Wie erkennt man sie?
Aktinische Falten sind fein, tief und bilden ein netzartiges Muster. Sie treten dort auf, wo die Haut most exposed ist:
- Oberlippe
- Wangen
- Dekolleté
- Nacken
- Unterarme
Die Haut wirkt oft ledrig und ausgedörrt. Diese Art von Falten hat wenig mit Mimik zu tun und alles mit jahrelanger (oft ungeschützter) Sonnenexposition.
Schlaffalten – Die Falten der nächtlichen Erholung
Ja, sogar im Schlaf machen wir Falten! Diese entstehen durch die wiederholte Quetschung der Haut gegen das Kopfkissen oder die Decke. Sie sind meist oberflächlich und temporär – sie verblassen oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden nach dem Aufstehen.
Wo treten sie auf?
- Horizontal auf der Stirn
- Vertikal auf den Wangen
- Am Dekolleté
Ihr Muster hängt stark von Ihrer Schlafposition ab (Seiten-, Rücken- oder Bauchschläfer).
Was kann man tun?
Das Wichtigste zuerst: Falten sind okay! Sie machen dich aus. Eine makellose, faltenfreie Haut ist ein unrealistisches Beauty-Ideal. Es geht vielmehr darum, die Haut so lange wie möglich gesund und strahlend zu erhalten.
Vorbeugung ist der beste Schutz:
- Sonnenschutz ist non-negotiable! Täglich LSF 30-50 (auch im Winter!) ist die effektivste Anti-Aging-Maßnahme überhaupt.
- Nicht rauchen: Rauchen reduziert die Durchblutung und entzieht der Haut Sauerstoff und Nährstoffe.
- Gesunde Ernährung & viel Wasser: Antioxidantien (Beeren, grünes Gemüse) und Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Nüsse) sind Booster für die Haut.
- Sanfte Reinigung & Feuchtigkeit: Eine gut hydrierte Haut sieht praller und frischer aus, kleine Fältchen werden optisch gemildert.
Pflege für bereits bestehende Falten:
- Against dynamic lines: Wirkstoffe wie Retinol/Retinal oder Peptide können die Kollagenproduktion anregen und die Haut widerstandsfähiger machen.
- Against static lines & loss of volume: Hyaluronsäure in Seren spendet intensive Feuchtigkeit. Für tiefere Falten kann Hyaluron-Filler dasVolumen auffüllen.
- Against aktinic lines: Hier ist Geduld gefragt. Vitamin C Seren (Antioxidantien), Retinoide (Zellneubildung) und chemische Peelings können das Hautbild verbessern.
- Botox (Botulinumtoxin): Bei stark ausgeprägten Mimikfalten (z.B. Zornesfalten, Stirnfalten) kann eine Faltenbehandlung mit Botox erwogen werden. Es entspannt vorübergehend die zugrundeliegende Muskulatur, wodurch die Faltenbildung gehemmt und bestehende Falten geglättet werden.